Der mit 5000 Euro dotierte Preis der Hotlist geht 2025 an den März Verlag in Berlin für den Roman „Die Liebe vereinzelter Männer” von Victor Heringer, aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Maria Hummitzsch .
„Es gibt Romane, die verändern, wie wir Geschichten lesen. Die Liebe vereinzelter Männer von Victor Heringer ist ein solcher Roman. Der März Verlag aus Berlin verdient großes Lob dafür, diesen außergewöhnlichen Roman mit feinem literarischem Gespür und großer Sorgfalt dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht zu haben. Die Übersetzerin Maria Hummitzsch hat Heringers Sprache mit beeindruckender Sensibilität übertragen“, so die Jury in ihrer Begründung.
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Jurybegründung:
Es gibt Romane, die verändern, wie wir Geschichten lesen. Die Liebe vereinzelter Männer von Victor Heringer ist ein solcher Roman.
Victor Heringer, dieser „rastlose Multimedia-Künstler“, wie ihn die brasilianische Kritik nannte, war eine der vielversprechendsten Stimmen seines Landes. Sein früher Tod 2018, nur drei Wochen vor seinem dreißigsten Geburtstag, macht sein Werk umso kostbarer. In Die Liebe vereinzelter Männer zeigt sich seine ganze erzählerische Kraft: Der Roman ist eine prägnante Gesellschaftsanalyse, eine poetische Reflexion über kollektives Trauma und zugleich eine intime, queere Coming-of-Age-Geschichte.
Was die Jury besonders überzeugt hat, sind die radikale Formfreude und die erzähltechnische Brillanz dieses Romans. Heringer experimentiert mit Form und Genre, setzt Listen, Fotos und Abbildungen ein, ohne dass der Text je gekünstelt wirkt. Die Kapitel sind kurz und präzise. Sie ziehen uns hinein mit einer stetigen Suchbewegung – nach Freundschaft, nach Zugehörigkeit, nach einer Sprache für das Unsagbare. Zeitebenen verschränken sich, Brüche entstehen und eröffnen neue Bedeutungsräume. Dabei bleibt die Erzählung stets elegant und zugänglich.
Die Körperlichkeit des Textes, die sinnliche Sprache, mit der Heringer Nähe und Distanz, Begehren und Gewalt beschreibt, ist von besonderer Intensität. Der Roman entfaltet eine erzählerische Wucht, die uns nicht loslässt. Dabei erzählt dieser Roman nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte über die Gewalt der Geschichte selbst – und darüber, wie Liebe trotzdem möglich ist. Er zeigt uns, dass kollektive Traumata aus individuellen Schrecken bestehen, dass selbst im Hass eine zarte Hand liegen kann und dass Literatur ein Ort ist, an dem Verletzlichkeit und Schönheit sich begegnen.
Der März Verlag aus Berlin verdient großes Lob dafür, diesen außergewöhnlichen Roman mit feinem literarischem Gespür und großer Sorgfalt dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht zu haben. Die Übersetzerin Maria Hummitzsch hat Heringers Sprache mit beeindruckender Sensibilität übertragen – und dabei selbst die komplexesten Sprachspiele und poetischen Brüche zum Strahlen gebracht.
Wir gratulieren herzlich zum Preis der Hotlist 2025
Lukas Hermann (Buchhandlung readymade), Gelsenkirchen
Wolfgang Paterno (Magazin Profil), Wien
Katia Schwingshandl (Magazin Buchkultur), Wien
Lydia Zimmer (Literaturvermittlerin, Gründerin von Literaturecho und Die Welt lesen.
Der Buchclub), Basel
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Den Dörlemann ZuSatz erhält der Verlag Friedrich Mauke in Weimar für den Roman „Donezk Girl“ von Tamara Duda (übersetzt von Annegret Becker, Lukas Joura und Alexander Kratochvil) und damit einen Satzkosten-Gutschein im Wert von 1.500 Euro.
„Der Dörlemann ZuSatz 2025 geht an ein Buch, das mit Klarheit und Empathie erzählt, was in Europa auf dem Spiel steht – und an einen Verlag, der solche Stimmen mit Sorgfalt und Engagement zu uns bringt”, fasst die Jury in ihrer Begründung zusammen.
Am Freitag, 17.10.2025, ab 21 Uhr, Literaturhaus Frankfurt: Verkündung der Gewinner.
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AKI-Verlag (Zürich) Kate Zambreno: Drift Roman (Ü: Dorothee Elmiger) ISBN: 978-3-311-35018-7
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Alexander Verlag (Berlin) Vincenzo Cerami: Ein ganz normaler Bürger Roman (Ü: Esther Hansen) ISBN: 978-3-89581-620-8
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Literaturverlag Droschl (Graz) Gustavo Faverón Patriau: Unten Leben Roman (Ü: Manfred Gmeiner) ISBN: 978-3-99059-191-8
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edition fotoTAPETA (Berlin) Victoria Amelina: Blick auf Frauen den Krieg im Blick Literarische Reportage (Ü: Steffen Beilich, A ndreas Rostek) ISBN: 978-3-949262-51-7
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März Verlag (Berlin) Victor Heringer: Die Liebe vereinzelter Männer Roman (Ü: Maria Hummitzsch) ISBN: 978-3-7550-0039-6
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Satyr Verlag (Berlin) Lea Streisand, Michael Bittner, Heiko Werning (Hg.): Sind Antisemitisten anwesend? Satirische Anthologie ISBN: 978-3-910775-18-3
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Septime Verlag (Wien) Philip Krömer: Kumari Roman ISBN: 978-3-99120-059-8
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Steidl Verlag (Göttingen) Çiğdem Akyol: Geliebte Mutter – Canım Annem Roman ISBN: 978-3-96999-402-3
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Verlag Friedrich Mauke (Weimar) Tamara Duda: Donezk Girl Roman (Ü: Annegret Becker, Lukas Joura, Alexander Kratochvil) ISBN: 978-3-948259-12-9
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Voland & Quist (Berlin) Béla Rothenbühler: Polyphon Pervers Roman (Ü: Uwe Dethier) ISBN: 978-3-86391-446-2
A ist oben. Z ist unten. Von A bis Z. QUELLE: hotlist-online.com
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AKI-Verlag (Zürich) Kate Zambreno: Drift Roman (Ü: Dorothee Elmiger) ISBN: 978-3-311-35018-7
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Alexander Verlag (Berlin) Vincenzo Cerami: Ein ganz normaler Bürger Roman (Ü: Esther Hansen) ISBN: 978-3-89581-620-8
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Alfred Kröner Verlag (Stuttgart) Becky Manawatu: Aue Roman (Ü: Jana Grohnert) ISBN: 978-3-520-63001-8
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Argument Verlag mit Ariadne (Hamburg) Sara Paretsky: Wunder Punkt Krimi (Ü: Else Laudan) ISBN: 978-3-86754-281-4
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Berenberg Verlag (Berlin) Ulrich Rüdenauer: Abseits Roman ISBN: 978-3-949203-94-7
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Chinabooks (Uitikon Waldegg) Wu Shi-Hung: OKEN – Geburt eines Dichters Graphic Novel / Manhua (Ü: Marc Hermann) ISBN: 978-3-03-887028-9
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CulturBooks (Hamburg) Dahlia de la Cerda: Reservoir Bitches Roman in Storys (Ü: Johanna Malcher) ISBN: 978-3-95988-245-3
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DAS KULTURELLE GEDÄCHTNIS (Berlin) Bruno Frank: Lüge als Staatsprinzip Essay ISBN: 978-3-946990-84-0
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Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung (Mainz) Alda Merini: Die schönsten Gedichte schreibt man auf Steine Lyrik (Ü: Christoph Ferber) ISBN: 978-3-87162-119-2
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Literaturverlag Droschl (Graz) Gustavo Faverón Patriau: Unten Leben Roman (Ü: Manfred Gmeiner) ISBN: 978-3-99059-191-8
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edition fotoTAPETA (Berlin) Victoria Amelina: Blick auf Frauen den Krieg im Blick Literarische Reportage (Ü: Steffen Beilich, A ndreas Rostek) ISBN: 978-3-949262-51-7
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Eisele Verlag (München) Miguel Bonnefoy: Der Traum des Jaguars Roman (Ü: Kirsten Gleinig) ISBN: 978-3-96161-266-6
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Elfenbein Verlag (Berlin) Simon Raven: Die Überlebenden Roman (Ü: Sabine Franke) ISBN: 978-3-96160-019-9
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Engeler Verlage (Schupfart) Mara Genschel: Midlife-Prosa Performative Erzählungen ISBN: 978-3-907369-39-5
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hochroth Verlag (München) Lea Schneider (Hg.): Alternative Archive Acht Gedichtgespräche ISBN: 978-3-949850-61-5
»Wildnisarbeit« ist ein poetischer Essay, der das Nature Writing auf seine Grundvoraussetzung zurückführt: die Einheit von Ort, Schreiben, Tun. Dabei begegnet Jan Röhnert Menschen und Werken, in denen das Tun Hand in Hand geht mit dem Schreiben von dem, was sich nur im Offenen ereignet.
Florbela Espancas autobiografische Poesie steht für den weiblichen Aufbruch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Catrin George Ponciano erzählt von Leben und Werk der unangepassten Dichterin und verknüpft ihr Porträt mit deren Lyrik – im Original wie in deutscher Übersetzung.
Es ist längst nicht mehr der rechte Revisionismus, der die Tagespresse beherrscht, und es sind mehrheitlich auch nicht mehr die Ewiggestrigen, die den singulären Charakter der europäischen Judenvernichtung wirkmächtig in Zweifel ziehen oder leugnen. Das Geschäft des Revisionismus wird heute vielmehr von linken Aktivisten besorgt.
Konservative Lebenseinstellungen und Programme verlieren zunehmend ihre gestalterische Kraft. Verbitterung führt zu wachsender Skepsis und Ablehnung gegenüber demokratischen Institutionen und Akteur:innen. Claudia Salowski sucht nach Ansätzen, die die gesellschaftliche Mitte wirkungsvoller und demokratischer gestalten.
Tabea Steiner legt nach zwei erfolgreichen Romanen einen Band mit Texten vor, die in den Jahren 2016 bis 2024 entstanden sind. Ausgehend von familiären Herkunftslinien, von Räumen oder Erinnerungen gestaltet sie Zusammenhänge zwischen individuellen Wahrnehmungen und den Gegebenheiten unserer Lebenswelt.
Franken Verlag
Adrià Pujol Cruells; Matthias Friedrich (Übersetzer)
Mit viel Witz schreibt Adrià Pujol Cruells eine Stadtbeschimpfung, wie sie nur der Befremdung eines Kleinstädters geschuldet sein mag, den es in die Großstadt verschlagen hat – motiviert von der Frage: Wie viel von dem, was das Tourismusmarketing über Barcelona erzählt, stimmt eigentlich? Spoiler: Nicht viel.
FOMO SAPIENS beleuchtet mit ehrlichem Realismus und vorsichtigem Optimismus die Herausforderungen unserer Zeit von Weltschmerz und Quarterlife-Crisis bis hin zu ethischen Fragen. In 34 kurzen Essays liefert es inspirierende Perspektiven und konkrete Ansätze, um trotz Krisen persönliches Glück zu finden und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
Während zahlreicher Aufenthalte in Nationalparks und anderen Orten großer natürlicher Schönheit entstanden Leonhard F. Seidls Erzählungen und Essays. In ihnen verwebt er die Geschichten der jeweiligen Regionen mit seinen eigenen Erlebnissen und Empfindungen. Erstmals erscheinen Seidls Nature Writing-Texte gesammelt in einem Band.
KUUUK Verlag mit 3 U
Franziska Jans
Tagebuch einer Schiffsreise mit dem Norddeutschen Lloyd von Genua bis nach China und Japan 1913
Krefelder Witwe schreibt über eine frühe Art von Kreuzfahrt auf dem Reichspostdampfer „Prinz Ludwig“
Kreuzfahrt im Stil 1913. Mutter (57) und Tochter (25) machen sich in die große Ferne auf. Wir verfolgen in diesem Reisetagebuch Stationen einer NDL-Schiffsreise wie Genua, Neapel, Port Said, Suezkanal, Aden, Colombo, Penang, Singapur, Hongkong, Schanghai, Tsingtau, Kobe, Yokohama. Dazu Landausflüge.
Neue Deutsch-Französische Jahrbücher
Jean-François Lyotard; Moritz Herrmann (Übersetzer)
Im Anschluss an Kants »Kritik der Urteilskraft« entwickelt Lyotard in »Gescheit im Widerstreit« maßgeblich eine Theorie der Singularität als einer Besonderheit, die keiner bestehenden Allgemeinheit subsumiert wird, sondern in ihrem Entstehen, ihre eigene Allgemeinheit überhaupt erst setzt.
„Reden an die Friedenswunschwelt“ ist ein sprachgewaltiger Band, der unsere Utopien ernst nimmt – bis zur letzten Konsequenz. Wer sich in der dieser Welt wohlfühlt, wird dieses Buch hassen.
Im Winter 1993/1994 herrschen in Serbien Isolation und Rezession infolge der Sanktionen gegen das Milosevic-Regime. Obwohl die Zeiten hart sind, streift der Autor täglich durch Belgrad, notiert seine Beobachtungen und was die Leute ihm von sich erzählen. Es entsteht das Tagebuch eines Winters, eine Liebeserklärung an Belgrad und seine Menschen.
Bela Winkens schreibt an ihre Mutter, die im KZ Auschwitz ermordet wurde. Sie erzählt ihr von ihrer Kindheit, ihren Erinnerungen an das KZ Theresienstadt, das sie als Vierjährige überlebte, und wie sie als Überlebende mit dem Schmerz und der Trauer im Laufe ihres Lebens umzugehen gelernt hat.
Bruno Frank hat „Lüge als Staatsprinzip“, eine leidenschaftliche Abrechnung mit Hitler und seiner Politik, wenige Monate vor Ausbruch des Weltkrieges verfasst. Aber der Text wurde nie gedruckt. Nun erscheint „Lüge als Staatsprinzip“ im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis zum ersten Mal: Ein Fund aus den Archiven, der uns Einiges zu sagen hat.
Urgroßvater (*1957) und Urenkelin (*2057) erzählen aus ihren Welten zwischen erlebter Gegenwart und vorweggenommener Realität, künstlicher Intelligenz und Aufbruch zum Mars. Was wird unter Science-Fiction und was unter Realität einzuordnen sein?
Takt: Im Dauerfeuer der sozialen Medien verwandeln sich die Menschen immer mehr zu exhibitionistischen Monaden. Martin Scherer empfiehlt dagegen die alte Tugend eines taktvollen Umgangs miteinander.
Tomasz Różycki; Bernhard Hartmann (Übersetzer)
Feuerprobe
Die trügerische Kartographie Europas www.arco-verlag.com
In »Feuerprobe« setzt Tomasz Różycki sich mit europäischer Identität auseinander – in einer faszinierenden, fließenden, poetischen, oft philosophischen Prosa. Zentrale Metapher ist die Landkarte, die per se falsch oder irreführend ist, weil sie Wirklichkeit in abstrakte Kategorien und willkürliche Grenzen zwängt.
ebersbach & simon
Ethel Smyth; Heddi Feilhauer (Übersetzerin)
Paukenschläge aus dem Paradies www.ebersbach-simon.de
Ethel Smyth überwand auf ihrem Weg zur Komponistin eine Unzahl an Hindernissen mit Einfallsreichtum, Witz und unerschöpflicher Energie. Dank Heddi Feilhauers Auswahl und Übersetzung der charakteristischsten Episoden aus Smyths mehrbändigen Memoiren ist deren wildes Leben jetzt in kompakter Form zugänglich.
Hyatt zeichnet eine literarische, anspielungsreiche Kartografie der Zugreise, in der die tausendfach beobachtete Dramaturgie des Abschiednehmens ebenso zu ihrem Recht kommt wie die Verwandlung der Heimkommenden.
Frankfurt ist nicht bekannt dafür, eine Stadt für Menschen zu sein, die gerne zu Fuß gehen. Sie ist jedoch kompakt und überschaubar und daher gut geeignet, auf eigenen Beinen erkundet zu werden. Ausreichend Zeit, seine Gedanken zu ordnen und sich wiederzufinden.
Kupido Literaturverlag
Lawrence Ferlinghetti; Pociao (Übersetzung)
Notizen aus Kreuz und Quer
Travelogues 1960-2010 www.kupido-verlag.de
Lawrence Ferlinghetti konnte ein ganzes Jahrhundert überblicken. Selbst Dichter und Romancier mit weltweitem Renommee wurde er seit den 1950er Jahren berühmt als der Verleger der Beat Generation. Er kannte Gott und die Welt und erzählt davon in seinen Notizen, die hier erstmals auf Dt. erscheinen.
Kuuuk Verlag mit 3 U
Ernst Faber
Bilder aus China Teil I und Teil II von 1877
Beobachtungen eines Missionars mit einem teils verengten, aber auch einem teils wachen (bisweilen interkulturellen) Blick
www.kuuukverlag.wordpress.com
China und Interkultur. Kluge und auch befremdliche Beobachtungen eines langjährig dort lebenden Missionars. Das Buch ist ein neuer Bild-Text-Nachdruck des Buches von 1877, nun in heutiger Schrift. Zusätzlich mit über 33 Seiten Nachbemerkungen (aus 2023) des Herausgebers und einer Schreibweisenliste.
Schüren Verlag
Morticia Zschiesche
Kino macht mobil: Das Comeback der Wanderkinos / Komm und sieh – Der Krieg in uns
Essays zur Zukunft des Kinos www.schueren-verlag.de
Dieses Wendebuch vereinigt zwei Essayreihen zum aktuellen Kino: Die Reihe „Das Comeback der Wanderkinos“ und die Reihe „Komm und sieh: Der Krieg in uns“.
Unrast Verlag
D. Hunter; M. Lautréamont unter Mitwirkung von Isabelle Suremann (Übersetzung)
Solidarität der Straße
Autobiografische Essays www.unrast-verlag.de
In 15 autobiografischen Essays beschreibt und reflektiert D. Hunter die Erfahrungen seiner Klasse – der verarmten britischen Unterklasse. Solidarität der Straße zeigt die Brutalität der Existenz derer, die am untersten Rand der Gesellschaft stehen, ebenso wie deren alltägliche Solidarität, von der Linke zwingend lernen müssen.
v. Hase & Koehler
Patricia Gwozdz
Virale Wissenschaft
Über die Grenzen verständlicher Forschung www.velbrueck.de
Anhand der Formate der Wissenschaftsjournalistin M. T. Ngyuen-Kim sowie der Podcast des Virologen C. Drosten zeigt Gwozdz, dass populäre Wissenschaftskommunikation nur dann die beste Werbung für Wissenschaft bleiben kann, wenn sie sich fragt: Wieviel Verständlichkeit verträgt Wissenschaft?
Margherita Costa, geboren um 1600, war die wohl profilierteste Schriftstellerin ihrer Generation. Christine Wunnicke hat sich in Costa verliebt und ihre Texte in mitreißendes Deutsch gebracht. Und ihr Porträt dieser wahrlich fantastischen Autorin ist ein Stück schönster Biografie-Literatur.
Philip Saß’ erster Gedichtband enthält 122 Gedichte über Rosenkohl und Fußball; über die Liebe und den fallschirmfreien Sturz Richtung Boden; über freundliche und nicht so freundliche Aliens; über Märchen, Musicals, Gemälde, Balladen und Filme; über Insekten, Querdenker und Probleme beim Einschlafen.
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dr. ziethen verlag
Franziska Beyer-Lallauret; Dr. Harry Ziethen (Übersetzer)
Falterfragmente / Poussière de Papillon
Poésies accompagnées d’illustrations de Johanna Hansen et d’un commentaire de Patrick Wilden
Franziska Beyer Lallauret verarbeitet in 36 Gedichten eine Liebesbeziehung mit einem rätselhaften Toten. Die Gedichte sind in Deutsch entstanden, wurden dann in Französisch nachgedichtet. Beide Sprachen ergänzen sich, stellen eine Einheit dar. Die Arbeiten von Johanna Hansen sind eine dritte Sprache, greifen den Ton und die Stimmung auf.
Diese Gedichte geben entschieden Widerworte, legen Protest ein gegen die Alpträume ihrer Epoche oder bestehen gegen den Zeitgeist auf vergessene Erkenntnisse, etwa jener der Psychoanalyse oder der politischen Ökonomie. In jedem dieser Texte tut sich eine Möglichkeit auf, dass sich die Dinge doch noch anders sagen und also leben lassen könnten.
Akkordeon und Kuhlbrodt begeben sich zeichnerisch und textlich an Grenzen, die das Moment des Absoluten bergen. Der Angst aber, die diesen Grenzen anhaftet, begegnen sie mit Humor und Lakonie. Was also auf den ersten Blick wie ein Todesbuch daherkommen könnte, ist ein Canto General auf das Leben.
Leonardo Tonus ergründet in seiner Lyrik die Fluchtbewegungen unserer Zeit und die Migrationsgeschichte der eigenen Familie. Er navigiert durch Erinnerungen und Emotionen, eröffnet Freiräume, sammelt Stimmen und Dokumente. Ein persönliches, poetisches, politisches Kaleidoskop.
Punk, unser Punk, hat Schwäche erlaubt und sie in Poesie verwandelt. Es war die Poesie von Kindern, die aus der Zukunft kamen, um auf ihr eigenes Ende zu trinken.
Die erste Anthologie deutscher Gebärdensprachpoesie – mit Videos der Gebärdensprachpoesien (via Augmented Reality) und Übersetzungen in deutsche Lautsprache. „handverlesen“ bringt Taube und hörende Autor*innen, Performer*innen und Übersetzer*innen zusammen, um neue Literatur in Gebärden- und Lautsprache zu entwickeln und zu übersetzen.
Drei Trips. Drei Trails. Drei Faerie-Trails. „Die Hungerkinder vielgeliebt, auf ihrer Reise …“ Mit Natternkopf und Mausohr-Habichtskraut über den heimischen Magerrasen, mit Yosemites Baumriesen auf Du und Du, mit Schamanen ins Nach-Anthropozän: „Paradiese, im Humus geronnen, Sternenursprung, im Fleisch an die Brust.“ Nature writing aus erster Hand.
Gedichte, die mit Dringlichkeit sprechen, vom Entsetzen der Gegenwart und den Vergangenheiten, die andauern, davon, wie es ist, als russischsprachiger ukrainischer Jude nun in zwei Mördersprachen zu leben, zu schreiben, und die doch zu etwas wie Trost finden. Ein notwendiges Buch.
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Kuuuk Verlag mit 3 U
Wolfgang Müller von Königswinter
Junge Lieder
Die wunderbar romantischen Dichtungen von 1841 endlich in heutiger Schrift
Das Buch ist ein in der Seiten-/Text-Abfolge getreuer Nachdruck des Ur-Buches von 1841. Die einstige Frakturschrift ist für den Neudruck erstmals umgewandelt in Antiqua. Zusätzlich gibt es NEU über 60 Seiten Nachbemerkungen des Herausgebers plus zwei Listen (Schreibweisen und Gedicht-Vertonungen).
In den Neunzigern erschien bei uns viel amerikanische Lyrik in Übersetzung. Aus diesen Lektüren habe ich mit vollen Händen geschöpft. Für mich war es wie Punkrock, eine Gegenkultur, die Identifikationsmöglichkeiten bot. Und Gedichte zu schreiben wurde für mich zu einem existenziellen Bedürfnis.
Volha Hapeyeva durchstreift in „Trapezherz“ Sprachen und Länder, Zeiten und Planeten. Zweifellos zählt sie zu den wichtigsten Stimmen zeitgenössischer belarusischer Literatur. Ihre Gedichte sind aktuell und zeitlos, poetisch und politisch.
Der neue Gedichtband des Kölner Schriftstellers Adrian Kasnitz fragt nach den menschlichen und zwischenmenschlichen Dingen, die sich in der krisenreichen Zeit (Klimakatastrophe, Pandemie, Krieg) verkompliziert und verschoben haben. Er versucht Distanzen zu überwinden und probiert Nähen aus. Vermischt sind die tastenden Bewegungen mit Fragen nach der Welt, in der wir leben (möchten), nach Macht und Herkunft: „Mein Vater arbeitete in vielen Fabriken / dieser Stadt. Nie blieb er lange und immer / hielt man ihn für einen Idioten.“
In sechs Geschichten und fünf Gedichten erzählt Tania Rupel Tera von fliegenden Elefanten, spannenden Theaterstücken auf den Balkonen im Sommer, von Erschöpfung und Leidenschaft, von der unablässigen Suche nach dem Glück.
Zerrissen zwischen Orten und Sprachen, zwischen Erinnerungen und Vergangenheiten entwickelt die in Südkorea geborene Lyrikerin und Übersetzerin Don Mee Choi eine Form des Schreibens, die Erinnerungen an die eigene Kindheit und Familie, die politische Geschichte Südkoreas und Migrationserfahrungen in einen Zusammenhang bringt.
Carl-Christian Elze sucht in seinen Gedichten die großen Schauplätze menschlicher Erfahrung auf. panik/paradies eröffnet uns ein überbordendes Spektrum an Auseinandersetzungen: Kindheit und Kindheitserinnerung, Familie und Ehe, Liebe und Entfremdung, Tier-Mensch-Beziehungen, Geschichte und wie wir sie erzählen.
Mit Worten wird das Göttliche, das Begehrenswerte und das Unmögliche gefeiert, der düstere Schatten an die Wand genagelt, die Verzweiflung exorziert und das Bedrohliche aus seinem bunten Kleid geschält.
Angeführt von ihrer Ergotherapeutin, besuchen die Bewohner der „Residenz Zentral“ einen idyllischen Reiterhof. Doch als Geißler, der ehemalige Heimleiter, plötzlich auftaucht, gerät alles durcheinander. Auf Kremserwagen geht es neuen Zielen entgegen. Eine bizarre Verfolgungsjagd beginnt – durchs Oderbruch in Richtung Polen.
Arche Literatur Verlag
Andrea Moster Kleine Paläste
Das Drama ist so alt ist wie die Menschheit: Wie können wir uns von den Eltern lösen und dennoch nicht vergessen, woher wir kommen? Andreas Moster erzählt zutiefst emphatisch und voll brillant-poetischer Sprachbilder von alten Verstrickungen und neuer Hoffnung.
Eine namenlose Erzählerin sammelt, ihren eigenen Tod durch einen Hirntumor vor Augen, in einem Stundenheft auf einem Friedhof Gedanken zum Leben, zum Sterben, dem Sein an sich.
Guy Helmingers packender Roman „Lärm“ über das Verschwinden eines Mannes ist ein faszinierendes, vielstimmiges Verwirrspiel rund um politische Verantwortung und Verantwortungslosigkeit, um Freundschaft und Verrat sowie die Suche nach einer Wahrheit, die sich für jeden Beteiligten anders darstellt.
Das »Café Exquisit« erscheint Jazzmusiker Tom Peter ideal, um den Abend in einer fremden Stadt ausklingen zu lassen. Doch der Zauber des alkoholgeschwängerten Abends verfliegt, als sich Tom und seine neuen Saufkumpane mit einer Horde Nazis konfrontiert sehen, die vor der Kneipe Stellung bezieht.
In ihrem Debüt-Roman blickt die aus Bulgarien stammende Journalistin Rayna Breuer auf die turbulenten Zeiten der Transformation. Sie begleitet die Bewohner der „Platte 317“ in Sofia auf ihren (Irr-)Wegen in Richtung einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft – oder das, was sie zu sein scheint.
Sie ist sechsunddreißig, als sich auf einen Schlag ihr Leben ändert. Zu ihren Eltern hatte sie schon lange ein schwieriges Verhältnis, doch jetzt erst drängt sich die in ihrer scheinbar vorbildlichen Familie erlittene sexuelle und psychische Gewalt zurück in ihr Bewusstsein. Auf diese Erkenntnis folgt eine Odyssee durch verdrängte Erinnerungen.
Was passiert, wenn Menschen wie aus dem Nichts ausflippen, weil sie die prekären Lebensbedingungen, die ihnen aufgezwungen wurden, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind, nicht mehr ertragen? Fünf Frauen suchen in Ursula Knolls Debütroman »Lektionen in Dunkler Materie« unkonventionelle Lösungen.
In seinem sprachlich fulminanten Romandebüt erzählt Carl-Christian Elze von einem fast erwachsenen Kind, das anders ist als die anderen, erzählt von Schuld, Verdrängung und dem unstillbaren Wunsch, ein anderer zu sein.
Es ist die Geschichte des Gastarbeiterkindes Giacomo in Mondolau, einem deutschen Kaff, dessen Einwohner sich nur wegwünschen Das oberste Gebot seiner Eltern ist: Nicht auffallen! Linda, eine junge Kriminalpolizistin, wird zur Ansprechpartnerin von Giacomo und seinen Freunden, als diese auf einem ihrer heimlichen Ausflüge einer Leiche begegnen.
Ein mutiges und äußerst gelungenes literarisches Abenteuer: Die juristisch versierte, pointierte und intellektuelle Durchdringung der Welt – versus … die Liebe. Paragraphen und Literatur fügen sich flott und dialogreich zu einem inspirierenden Anwalts- und Beziehungsroman.
Eine Liebes- und Entwicklungsgeschichte zwischen der Schweiz und Kirgistan, eine Reflexion über das Spannungsfeld von Natur, Technik und Selbstbehauptung. In seinem Debütroman verortet Oliver Hösli die Themen Ethik und Identität auf überraschende Weise.
»Es geht um die Assoziationskette, die da abläuft. Nicht die Traumreste, vergessen Sie mal vorübergehend Freud.« Mit seinem Roman über den Probanden eines Schlafexperiments erweist sich Jochen Schimmang einmal mehr als Meister einer nonchalanten Melancholie, als hintersinniger Chronist der Geschichte, deren teilnehmender Beobachter er ist.
Pommfritz, der »in Lachen ausbricht, wenn sich die Hölle auftut«, ist ein Antiheld, wie es in der Literatur nicht viele gibt, ein unglückseliges Monster.
Die beiden Pleitiers, der Beinahe-Kubaner Henri und der Viertel-Pole Lenin, haben endlich wieder einen Job. Für einen Berliner Clan sollen sie Schutzgeld erpressen. Den ersten Auftrag vermasseln sie. Der nächste führt sie nach Prag, entpuppt sich jedoch als Kamikazeeinsatz.
Ein Roadtrip auf Deutschlands Straßen mit drei ungleichen Freunden, die dem Paradies entkommen sind und im Vorhof der Hölle landen. Als Jacob und Maya von Jacobs Vater aus seinem Garten herausgeworfen werden, ahnen sie noch nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist – vom Ende ihrer Beziehung, aber auch vom Ende der Welt.
In einer Stadt, die sich rasant zur Smart City wandelt, irren Figuren umher, die von der Leistungsgesellschaft abgehängt wurden. Diese Eindrücke lassen sich zu verschiedenen Erzählungen verknüpfen. Hier prallen Philosophie und Trivialliteratur, Drehbuch und Werbung, Poesie und Wahnwitz aufeinander.
Wenn ein Literaturwissenschaftler extra einen Verlag gründet, um einen Autor zu unterstützen und an dieser Zusammenarbeit mehr als 15 Jahre unbeirrt festhält, scheint entweder der Autor nicht so schlecht zu sein oder der Literaturwissenschaftler nicht so helle. Das entscheide, wer will.
Marie-Alice Schultz erza?hlt in »Der halbe Apfel« von ungewo?hnlichen Familienkonstellationen und modernen Lebensentwu?rfen, verbunden mit einer spielerischen und radikalen Selbstbefragung.
Max Neuheuser, verheirateter Familienvater und allmählich der Banalität des Alltags überdrüssig, erhält aus dem Nichts eine Reihe seltsamer Briefe – Verfasser unbekannt. Verzweifelt versucht er, dem unbekannten Schreiber aus der Einöde zu folgen und endlich mal irgendetwas zu erleben.
In ihrem Romandebüt analysiert Slata Roschal in Form einer Prosacollage den Identitätspluralismus einer Ich-Erzählerin, die als Russin mit jüdischen Wurzeln in Deutschland unter Zeugen Jehovas aufwuchs. Ein schonungsloses Buch voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.
Sie sind jung, und sie heißen Heiko, Mandy, Jana oder Raik. Sie sind die Witzfiguren und die Arbeitstiere unserer Gesellschaft. Sie sind müde, sie sind wütend, sie rauchen. Doch sie leben jetzt. Aus ihren Feuern.
Können wir den Leuten trauen, zu denen wir uns hingezogen fühlen? Ein intensives, eindringliches und spannendes Debüt über weibliche Solidarität, den Klimawandel und das gefährliche Phänomen des Gaslightings.
kookbooks
Robert Stripling Unter Stunden Album I
Als schriebe man ›um die Erinnerung‹, ich meine kreisförmig, konzentrisch ›um die Erinnerung herum‹; eine unendliche Annäherung, sage ich, aus dem Wunsch nach Erlösung; als wollte man die Erinnerung erlösen.
LITIOTOPIA ist eine existenzielle und psychedelische Reise durch das seit Jahrhunderten ausgebeutete Bolivien und dessen Mythen. Ein Roman über die Kraft des Einzelnen, das Verlangen nach einer lebenswerten Zukunft und die Abscheulichkeit der Welt.
C. ist fort. Der Bus, der den Ich-Erzähler zu seinem Freund führen soll, scheint stillzustehen. Am Horizont schimmert eine Großstadt auf. Wird C. dort zu finden sein? „Sonnenstadt“ folgt einer Art (Alb-)Traumlogik, die in hypnotischer Sprache die Grenze von realem und wahnhaftem Geschehen verwischt.
Ein Lehrer und das Ganze: Schüler, die verunsichern, blasse Lehrpersonen und saftlose Vorgesetzte. Dieses (Ab)Bild von Schule ist ungewohnt. Wie dieser Mann sich der Welt gegenübersieht! Sein Schreiben und Leben ist Rebellion. Der Roman wird zu einer Abrechnung … aber auch Weltdurchleuchtung.
Wie Akrobaten fliegen Lilith und Otto am Trapez ohne Netz aufeinander zu, balancieren Lilith und Joe ihre Alltagsliebe aus, versuchen Joe und Otto, die Bälle in der Hand zu behalten. Am Ende muss jeder sein eigenes Gleichgewicht finden. Ein Roman über die Fragen von Intensität und Dauerhaftigkeit.
»Der Hausmann« ist ein unkonventioneller Roman. Er kombiniert traditionelle Erzählweisen mit graphischen, es gibt Chatprotokolle mit Emojis und Tagebucheinträge mit Grammatikhinweisen. Er zeichnet das Portrait eines Hauses, einer Stadt, einer Gesellschaft – einer Zeit, die sich noch wie das Jetzt anfühlt, aber schon bald verschwunden sein könnte.
Eine eindrückliche Beschreibung des weiblichen Körpers und seiner Transformationen und die Erkundung einer weiblichen Biografie von heute zwischen Berufstätigkeit und Familie, zwischen Leben und Kunst, Freundschaft und Gesellschaft. Ein hochpoetischer Text von großer Kraft und Aktualität!
Ein großer Roman über Weg- und Umbrüche und die Frage nach einem glücklichen Leben in einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt. „Regenbogenweiß“ ist ein Buch über Gleichheit und Glück, über die Notwendigkeit von Trauer, die fundamentale Bedeutung von Zeit und über Europa im Hier und Jetzt.
Luftschacht Verlag
Jchj V. Dussel Aus dem schlafenden Vulkan ausbrechen
Wir begleiten den non-binären Kopja, wie er aus dem von Ressentiments, Erniedrigungen und Körperfeindlichkeit strotzenden provinziellen Deutschland ausbricht, um sich auf die Suche nach Antworten auf die Zweifel an Körper, Geschlecht und Sexualität zu begeben.
Mit einem guten Gespür für Dialoge und Details erzählt Lisa Kreißler in ihrem neuen Roman SCHREIE & FLÜSTERN von einer Wirklichkeit im Wandel und davon, wie wichtig es ist, den eigenen Gefühlen zu vertrauen.
Die ungleichen Brüder Kyle und Raven sind stets auf der Flucht. Als sie die Grenze zum Verbotenen Land überschreiten, treten ihre magischen Kräfte zutage. Auf der Akademie von Lunaris sollen sie lernen, ihre Magie zu kontrollieren. Doch bald schon nehmen düstere Prophezeiungen Gestalt an …
Der ehemalige Zivildiener Ivan stirbt bei einem Unfall während eines Wiederaufbauprojekts in Rumänien. Sein Kumpel Pich will herausfinden, wie Ivan in den letzten Jahren gelebt hat. Als Ivans Schwester Ivanka auch nach Rumänien kommt, beginnen die beiden eine gemeinsame Reise durch das Land.
Beim Familienurlaub auf einer Insel mitten in der Baltischen See verschwindet plötzlich der kleine Leon. Herbert H. Beckmann zeichnet das Psychogramm einer zerrütteten Beziehung in einer Atmosphäre unerklärlicher subtiler Bedrohung. Sprachlich genau erzählt er mit stetig steigender Spannung.
Julia und Franziska sind eineiige Zwillinge. Die eine ist das Abbild der anderen, Spiegelbilder, die Verwirrung stiften und in der Wahrnehmung Unsicherheit auslösen. Urs Berner schildert einfühlsam und hinreissend die Lebensgeschichte von eineiigen Zwillingen, das Auf und Ab mit all seinen Spiegelungen.
„Rechermacher“ erzählt die Familiengeschichte von August Rechermacher, die viele Jahre europäischer Geschichte umspannt und vom „Grasland“ des Salzburger Flachgaus am Anfang des 20. Jahrhunderts in die Kasernen des Bundesheeres und der Wehrmacht führt – ein Roman gegen das Vergessen und für die Zumutung des Erinnerns.
Periplaneta
David Wonschewski Blaues Blut Eine Biedermeiersehnsucht
Agententhriller, Entwicklungsroman, Psychogramm. Ein literarisches Kammerspiel mit digitalen Inhalten und einem exklusiven Soundtrack von Liedermacher Christoph Theussl, abrufbar über QR Codes.
Ein Plädoyer gegen die Herabwürdigung und Reduzierung einer Person auf ein »Defizit«, ein literarisch großartiger Roman ohne jegliche Kategorisierung, geprägt von Respekt und Zuneigung.
pinguletta Verlag
Karin Lassen Die Spuren der Kriegskinder Sei tapfer im Leben!
Schauplatz Ludwigshafen/Rhein. Im Mai 1939 kommt Ilse Oehler zur Welt. Ihre ersten Lebensjahre: geprägt von Bombenangriffen, Fliegeralarm und Nächten im Bunker. Ihr Elternhaus: pflichtbeflissen und schweigsam. Und so beginnt für die lebenslustige junge Frau ein verzweifelter Kampf um Liebe, Anerkennung, Selbstbestimmung und ein bisschen Freiheit.
Karl Rühmanns dritter Roman handelt von Täuschung, Enthüllung und der obsessiven Suche nach Wahrheit. Protagonist Felipe ten Holts Begabung, sich mit besonderer Mühelosigkeit zwischen Sprachgrenzen zu bewegen, verrät viel über das manipulative Potenzial von Sprache.
Mal melancholisch, mal skurril erzählt Kasper Behm die Geschichten von fünf Männern – zwei Großväter in zwei Kriegen. Ein Vater mit Kind und ein Vater ohne Kind. Und ein Sohn, der glaubt, einen Vater zu haben, der dann aber ein anderer ist. Fünf Männer, deren Geschichten die Herkunft eines Kindes bestimmen und dann auf den Kopf stellen.
„Und hat es Spaß gemacht?“ „Was?“ „Den Mörder zu spielen.“ Der Kommisar mustert mich.
„Mein Leben als Serienmörder“ ist ein rasant-lakonischer Roman über die Frage, welche Abgründe man vor sich selbst verborgen halten kann – atmosphärisch und fesselnd, zugleich voller Ironie und Humor.
Annika Büsing erzählt in ihrem Debütroman so unsentimental wie berührend eine herzzerreißende und berauschend lebensbejahende Liebesgeschichte über alte Narben und den Mut, neue hinzuzufügen.
Die späten 1960er Jahre in Frankfurt sind politisch und gesellschaftlich turbulente Zeiten, in denen alte Gewissheiten ins Wanken geraten. Erst recht für Mahtab, die ein Jahrzehnt zuvor mit ihrem Mann und ihren drei Kindern aus Iran eingewandert ist.
Lews und Swetlanas Leben: eine Revolution, zwei Terrorregime und eine lange, erfüllte Beziehung. Ein Historiker sucht den bereits betagten Lew in Moskau auf, um ihn nach seiner Haft im Gulag zu befragen. Doch eher er sein Interview beginnen kann, sitzt er mit ihm im Zug nach Petschora, wo sich das Lager befand und ein guter Freund wartet.
Auf drei Zeitebenen erzählt Renate Sattler von Aus- und Einwanderung, Inbesitznahme und Verdrängung in Gegenwart und Geschichte. Sie führt zurück bis zur Gründung der englischen Kolonie in Virginia. Auf der Spur von Malines Großonkel folgt sie der Auswanderung aus Deutschland in die USA im 19. Jahrhundert.
Roland Grohs erzählt kurzweilig und manchmal auch melancholisch von ganz normalen Menschen, die mit beiden Beinen felsenfest in der Luft stehen. Von jungen Leuten, die sich zwischen unbefriedigenden Verhältnissen und zuweilen zweifelhaften Vergnügungen durchfretten, und von einem alten Herrn, der es wagt, noch einen Traum zu haben.
Seine große Liebe hat das Land verlassen, den verhassten Job ist er los, die früheren Freunde überhäufen ihn mit Schimpfworten. Francesco aber nennt ihn »Boy« und nimmt ihn im maulbeerfarbenen Cayenne seiner Mutter mit nach Frankreich. Sie sind Anfang zwanzig und auf Koks. Ihre Reise hat ein surreales Ziel.
Das Tagebuch eines Totengräbers auf der Suche nach der wahren Liebe. Wird er sie finden oder bleibt sie für immer unerreichbar? „Warum klingt alles, was ich schreibe, wie der Versuch eines völlig missglückten Liebesromans?“
Die siebzehnjährige Katharina ist Anfang der 1970er Jahre in einer geschlossenen Einrichtung für Jugendliche untergebracht. Sie wurde straffällig. Mindestens einmal pro Woche muss sie mit einem Psychiater sprechen, um die Hintergründe ihres Deliktes zu ergründen. Erstaunlicherweise gelingt es ihr dabei, dem Arzt »ihre« Gesprächsregeln aufzuzwingen.
Martin Gross hat ab 1998 für EU-russische Kooperationsprojekte gearbeitet – und deren Scheitern miterlebt. Teilnehmend-mitfühlend erzählt sein Roman vom sibirischen Alltag einer krisengeplagten Bevölkerung während des Umbruchs von Jelzin auf Putin und der Abkehr vom „Westen“.
In ihrem Roman »abspenstig« erzählt Birkhan von der Ermächtigung einer jungen Frau und erkundet dabei den Raum zwischen Realität und Imagination, Diesseits und Jenseits sowie Mensch und Tier.
VERLAG VOLAND & QUIST
Noemi Somalvico Ist hier das Jenseits, fragt Schwein
»Ist hier das Jenseits, fragt Schwein« erzählt vom Glück Verbündete zu finden. Von Fernweh und der Sehnsucht nach dem Bekannten. Vom Diesseits, vom Jenseits und den wunderlichen Weiten dazwischen.
»Lern was, werde was. Haben meine Brüder schon probiert. Hat nicht geklappt.« In seinem intensiven, berührenden neuen Roman erzählt Patrick Findeis von Freundschaft und Verrat, von großen Träumen und der Hoffnung, das Leben könnte ein Stück weit besser sein, als man für möglich hält.
Als vaterlose Kinder deutscher Mütter und amerikanischer Soldaten identifizieren sich Christian und seine drei Freunde auf tragikomische Weise mit dem Land ihrer abwesenden Väter. In starken szenischen Bildern erzählt Vier halbe Amerikaner von einer Reise, vom „echten Leben“ und dem Ergründen der eigenen Identität zwischen Hessen und den USA.